Dipl.-Psych. Lorenz Völkel

Long COVID - statistisch genesen aber nicht gesund.

Aktuelle Erhebungen gehen davon aus, dass etwa 10% der Menschen die sich mit SARS-CoV-2 infiziert haben, auch drei Monate danach noch unter anhaltenden Beschwerden leiden. Bei einigen Betroffenen kann dies in eine chronische Erkrankung übergehen, die auch nach ein oder zwei Jahren noch anhält und ihre berufliche Teilhabe bzw. Freizeitaktivitäten massiv einschränkt. Als Leitsymptome können neben einer erhöhten Erschöpfbarkeit (Fatigue oder Belastungsintoleranz)  auch kognitive Beschwerden auftreten. Diese werden teilweise als "Brainfog" bezeichnet - als wären wir geistig wie in einem Nebel. Genauer müßte man von einer kognitiven Dysfunktion sprechen. Dies kann verschiedene  geistige Funktionsbereiche betreffen, wie die Aufmerksamkeit / Konzentration, das Gedächtnis, die Fähigkeiten zum Planen und Problemlösen (sog. Exekutive Funktionen) und die Sprache (z.B. Wortfindung). Eine neuropsychologische Untersuchung kann hier helfen, diese Beschwerden zu objektivieren. Anschließend kann eine Beratung zum Umgang mit den Beschwerden (Psychoedukation) oder auch eine gezielte Therapie erfolgen. Vor einer Terminanfrage wird empfohlen, sich durch den behandelnden Neurologen eine Überweisung für neuropsychologische Diagnostik bzw. Therapie ausstellen zu lassen.

Umfassende Informationen zur Erkrankung und Hilfsangeboten finden Sie bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung sowie beim Selbsthilfeverband Long-Covid Deutschland.

Der aktuelle Stand der Forschung mit Empfehlungen zur Diagnostik und Therapie wurde in einer Patientenleitlinie zusammengefasst.

Für Menschen mit einer extremen, anhaltenden Ausprägung der Fatigue / Belastungsintoleranz bietet auch die Deutsche Gesellschaft für ME/CFS konkrete Informations- und Unterstützungsangebote.

Eine Übersicht über diagnostische und therapeutische Behandlungsangebote im Land Brandenburg finden Sie auf der Internetplattform DiReNa.


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